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Asfinag: Nachhaltigkeitsstrategie auch bei Mautstellen-Erneuerungen

Seit 1978 beziehungsweise 46 Jahren ist die Mautstelle beim Gleinalmtunnel die Anlaufstelle für täglich bis zu 40.000 Menschen, die zur Arbeit oder in den Urlaub sowie wieder nach Hause fahren. Nach so vielen Jahren war aber nicht nur die Technik, sondern auch die Infrastruktur selbst veraltet und musste erneuert werden. Seit Februar 2023 wurde daher diese erste der beiden steirischen Mautstellen von Grund auf neu errichtet und ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Asfinag auch zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen nachhaltiges Bauen. (Foto oben, v.l.n.r.: Asfinag-Vorstand Herbert Kasser, Geschäftsführerin Maut Claudia Eder und Geschäftsführer Bau Andreas Fromm)

Der wesentlichste Baustoff ist Holz, Photovoltaik versorgt den Standort Gleinalm mit grünem Strom, Heizung und Kühlung laufen über eine Luft-Wärme-Pumpe. Fotos: Asfinag/Mike Wolf

Basis für das neue, moderne Design war ein Architektenwettbewerb, der Schritt für Schritt den Mautstellen in Österreich zu einem neuen und einheitlichen Erscheinungsbild verhelfen wird.
Doch klarerweise wurde nicht nur auf die Optik Wert gelegt: Die Mautstelle Gleinalm – und im Anschluss jene beim Bosrucktunnel – ist für die Mitarbeitenden ab sofort ein modernes, angenehmes Arbeitsumfeld, die technischen Anlagen sind auf den neuesten Stand der Technik gebracht und für die Kundinnen und Kunden bringt der Neubau ein deutlich besseres Service. Unter anderem konnten die Fahrspuren noch einmal verbreitert werden, und zwar von 3,20 auf nunmehr 3,50 Meter.

Deshalb war der Neubau notwendig

Die beiden Mautstellen Gleinalm und Bosruck sind genauso lange in Betrieb wie die beiden Tunnel Gleinalm und Bosruck. Während die Tunnel eine zweite Röhre bekamen und die alten vor wenigen Jahren generalsaniert wurden, blieben die Mautstellen seit 1978 sowie 1983 zum größten Teil unverändert. Sowohl die Gebäude selbst als auch die eingebaute Technik entsprachen weder dem Stand der Technik noch dem Anspruch der Asfinag in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ein Neubau, bei dem auch ein österreichweit einheitliches Design umgesetzt werden kann, war daher die optimale und auch günstigere Lösung als umständliche Sanierungen, die keine zufriedenstellende Lösung für die kommenden Jahrzehnte gebracht hätten. Einzige Ausnahme ist das bestehende Bürogebäude Bosruck, in dem auch die Autobahnmeisterei untergebracht ist. Dieses Gebäude wird ab dem Frühjahr 2025 teilweise saniert und aufgestockt.

Gleinalm ist die erste „Mautstelle der Zukunft“

Den Startschuss für das österreichweite Projekt setzte die Asfinag bei der Mautstelle Gleinalm im Februar 2023. Neben dem alten Gebäude wurde ein Containerdorf errichtet, in das alle Büroarbeitsplätze für die Dauer der Bauarbeiten übersiedelten, um das alte abreißen und ein neues, modernes und energieeffizientes Verwaltungsgebäude aus Holz errichten zu können. Vor die bestehenden Abfertigungsspuren und Mautkabinen wurde in zwei Phasen eine Stahlkonstruktion als provisorische Mautspange – so werden alle Abfertigungsspuren mit den Mautkabinen bezeichnet – gebaut. Auch während der Bauarbeiten war dadurch die Mautabfertigung immer möglich. Die alten Mautkabinen und der unterirdische Gang, der diese Mautkabinen verband, wurden abgerissen, die neuen Kabinen sind jetzt oberirdisch über einen Gang verbunden.

Breitere Spuren, mehr Service für Kundinnen und Kunden

Für die Kundinnen und Kunden bringt der Neubau der Mautspangen mehrere Vorteile. Die Durchfahrtsspuren, die bereits vor drei Jahren verbreitert wurden, sind jetzt noch komfortabler passierbar. Die Durchfahrtsbreite wurde von 3,20 Meter auf etwa 3,50 Meter vergrößert. Bei den Spuren mit Mautkabinen ist zusätzlich ein größeres Display montiert, auf dem Kundinnen und Kunden relevante Fahrzeugdaten und vor allem auch die Gültigkeit ihres vorab erworbenen Tickets sowie das Ablaufdatum der Mehrfahrtenkarte sehen können. Auch die neuen seitlichen Gültigkeitsanzeigen für Besitzer von Mehrfahrtenkarten bleiben natürlich bestehen.

Weitere Mautstellen werden bis 2027 modernisiert

Die weiteren großen Mautstellen der Asfinag werden Schritt für Schritt ebenfalls neu errichtet. Die erste ist St. Jakob in Tirol auf der S 16 Arlberg Schnellstraße, bei welcher die Sperre des Arlbergtunnels seit Ende April 2023 für den Um- und Neubau genutzt wird. Anschließend werden ab dem Jahr 2026 die Mautstellen auf der A 10 Tauernautobahn (St. Michael) sowie auf der A 11 Karawankenautobahn (Rosenbach) bis 2027 erneuert.

www.asfinag.at

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