Bei den Berufsweltmeisterschaften WorldSkills messen sich die besten Fachkräfte rund um den Globus in 59 verschiedenen Handwerks– und Technologiedisziplinen. Österreichs bislang größtes Team mit 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde nun offiziell verabschiedet.
Lyon als Gastgeber der bereits 47. WorldSkills verwandelt sich von 10. bis 15. September ins globale Zentrum für berufliche Ausbildung: 1.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 65 Ländern werden den über 250.000 erwarteten Fans berufliche Höchstleistungen bieten, die besten Vertreter der internationalen Fachkräfte messen sich an vier Wettbewerbstagen im 140.000 m2 großen Kongress- und Messezentrum Eurexpo. Am Sonntag 15. September werden die Medaillen verliehen.
Achtgrößtes Team der Welt
Chancen auf Edelmetall darf sich auch Österreich ausrechnen: Mit 47 „Young Competitors“ – ausgelernte Jungfachkräfte, die nicht älter als 22 Jahre sind – stellt Rot-Weiß-Rot das größte Team aller Zeiten bei Berufsweltmeisterschaften. Bisheriger Höchstwert waren 46 Starter 2019 in Kazan, Russland. Auch europaweit zählt das heimische Berufs-Kollektiv zu den größten: Nur Gastgeber Frankreich übertrumpft mit einem 63-köpfigen Starterfeld das heimische Berufsnationalteam in diesem Jahr, hinter Österreich reihen sich die Schweiz (43) und Deutschland (42) ein. Global betrachtet stellt Österreich das achtgrößte Team, an der Spitze liegt China (68), vor Brasilien (64) und Frankreich. In der „Christoph Leitl“-Lounge der Wirtschaftskammer Österreich in Wien wurden die Berufs-Asse nun offiziell Richtung Lyon verabschiedet.
Gady: „Welle der Begeisterung“
Für Philipp Gady, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, ist klar: „Jede und jeder Einzelne unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein Vorbild: Sie zeigen, was möglich ist, wenn man mit Leidenschaft, Disziplin und Entschlossenheit an seine Ziele herangeht. Die Teilnahme an WorldSkills ist mehr als ein Wettkampf – es ist eine Demonstration, wie viel Talent und Potenzial in unserem Land steckt. Unsere Asse repräsentieren Österreich nicht nur als Fachkräfte, sondern als junge Menschen, die aktiv die Zukunft mitgestalten. Ich traue ihnen nicht nur viele Medaillen zu, sondern auch eine Welle der Begeisterung für handwerkliche und technische Berufe auszulösen. Diese Euphorie brauchen wir, um auch in Zukunft stark und wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb viel Erfolg in Lyon – ich bin sicher, dass unser Skills-Team Österreich mit Stolz und höchstem Einsatz vertreten wird.“
Los geht die Reise für das Gros der heimischen Asse bereits am 7. September, ehe drei Tage später WorldSkills traditionell mit einer „Opening Ceremony“ in der LDLC-Arena des Fußballvereins Olympique Lyon eröffnet wird. Die Tage dazwischen nutzen die WM-Starter, um sich einzugewöhnen und die Bedingungen vor Ort kennenzulernen.
Herk: „Zählen zur internationalen Spitze“
SkillsAustria-Präsident Josef Herk betont anlässlich des Festakts: „Die Teilnahme an WorldSkills ist nicht nur eine Gelegenheit, sich mit den Besten der Welt zu messen, es ist auch eine Plattform, um zu zeigen, dass Österreich in der beruflichen Bildung und im Fachkräftebereich zur internationalen Spitze gehört. Unsere ’Young Competitors’ sind die Botschafter, die zeigen, was in unserem Land möglich ist, wenn Talent auf Unterstützung und vor allem Leistungswillen trifft. Ich bin überzeugt, dass unser Team in Lyon nicht nur Medaillen nach Hause bringen wird, sondern auch nachhaltig den hohen Standard österreichischer Berufsbildung unter Beweis stellt.“
Jürgen Kraft, Geschäftsführer von SkillsAustria, rückt strategische Ziele in den Vordergrund: „Es geht uns um mehr als um Medaillen und Berufswettbewerbe, es geht um die nachhaltige Sicherung der Qualität in der Berufsbildung und die Positionierung Österreichs als Vorreiter im Bereich der Fachkräfteentwicklung. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisen bestens vorbereitet nach Lyon. Ich bin stolz darauf, dass sie durch ihre harte Arbeit und das intensive Training das nötige Rüstzeug haben, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Unsere angetriebene Professionalisierung ist ein Gemeinschaftserfolg – sie wäre ohne das Engagement unserer Experten, Unterstützer und Förderer und Ausbildungsbetriebe sowie Schulen nicht möglich gewesen. Ich bin überzeugt, dass wir in Lyon erneut beweisen werden, dass Österreich in der beruflichen Ausbildung zur Weltspitze gehört.“
Die Erfolgsbilanz der österreichischen Teams bei WorldSkills kann sich tatsächlich sehen lassen: Bei den bisher 32 Teilnahmen des österreichischen Teams bei Berufsweltmeisterschaften konnten 230 Medaillen (87 in Gold, 68 in Silber und 75 in Bronze) erobert werden. Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg an der Spitze.