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Gebäude in AKH dank Modulbauweise in Rekordtempo aufgestellt

Das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz steht kurz vor Abschluss einer der größten Aufträge in der Firmengeschichte: Auf Basis der innovativen Modulbauweise realisiert der eigentümergeführte Familienbetrieb das Stationsgebäude Süd am Universitätsklinikum AKH Wien. Derzeit werden die letzten Module nach Wien transportiert, um dort montiert zu werden. Maximale Präzision und eine logistische Meisterleistung sind dafür erforderlich.

Vom Produktionsstandort Trofaiach in der Steiermark werden die Module nach Wien gebracht. Fotos: Lieb Bau Weiz

46 Patientenzimmer, 45 Therapieräume sowie 44 weiteren funktionale Räumlichkeiten auf dem Areal des Universitätsklinikum AKH Wien: Die Eckdaten der von Lieb Bau Weiz realisierten Stationsgebäude Süd, die Patienten während der Sanierung wichtiger Bereiche im Haupthaus beheimaten wird, sind rasch umrissen. Die Herangehensweise ist dafür umso komplexer: Als eines der am schnellsten realisierten Bauprojekte Österreichs besticht es durch eine Umsetzung von unter einem Jahr – ermöglicht durch die innovative Modulbauweise.

Jede der 32 Quadratmeter großen und voll bezugsfähigen Einheiten wurde dabei – als sogenanntes Raummodul – vollständig in einer zentralen Lieb-Produktionsstätte in Trofaiach vorproduziert, ehe sie in die Bundeshauptstadt transportiert werden. Selbst Elektro- bzw. Heizung-, Klima-, Lüftung- und Sanitärtechnik (HKLS) der insgesamt 112 Module werden bereits im Vorfeld realisiert. Erst am Gelände von AKH Wien und MedUni Wien werden die Module zusammengesetzt und verschraubt.

Nur wenige Millimeter entscheiden darüber, wie gut das Zusammenspiel von Holz und dem von der Wiener Lieb-Dependance angerührten Beton funktioniert.

„Meilenstein“

„Dieses Projekt ist für uns ein Meilenstein in mehrfacher Hinsicht. Die Umsetzung in so kurzer Zeit, verbunden mit der hohen technischen Komplexität, unterstreicht unsere Innovationskraft und Leistungsfähigkeit. Die Modulbauweise ermöglicht es uns, nicht nur die Bauzeit signifikant zu reduzieren, sondern auch eine extrem hohe Qualität in Kombination mit einer nachhaltigen Herangehensweise zu gewährleisten. Dass wir dieses Projekt in so kurzer Zeit realisieren konnten, spricht für die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten und den hohen Standard, den wir in unserer Arbeit anlegen“, betonen Doris Enzensberger-Gasser und Josef Gasser, geschäftsführende Gesellschafter von Lieb Bau Weiz, unisono.

V.l.n.r.: Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafter von Lieb Bau Weiz, und Projektleiter Helmut Bauer

Herwig Wetzlinger, Direktor des Universitätsklinikums AKH Wien, erklärt „Das neue Stationsgebäude, das mit dem Hauptgebäude verbunden ist, ermöglicht die Modernisierung von mehreren Stationen im Hauptgebäude, ohne die Patientenversorgung einschränken zu müssen. Mit der modernen Holzmodulkonstruktion mit vorgefertigten Modulen werden mehrere Ziele erreicht: Die Bauweise ermöglicht eine sehr kurze Bauzeit für ein neues Stationsgebäude, das gleichzeitig eine hohe Langlebigkeit verspricht und nachhaltiges Bauen ermöglicht. Ein Projekt wie dieses benötigt ein sehr gutes Zusammenspiel aller Beteiligten – von der Projektleitung am Standort und dem Architekturbüro bis hin zu den Produzenten und für die Anlieferung und Montage Zuständigen.“

Flexible Produktion als Erfolgsrezept

Aktuell biegt das Rekordprojekt in die Zielgerade: Aus der obersteirischen Produktion werden derzeit die bereits fertiggestellten Module mit Sattelschleppern zu einem Schwerlastlagerplatz nach Vösendorf gebracht. Von dort werden die zwei Konvois mit je drei Lkws nachts – zwischen null und fünf Uhr – mit Begleitfahrzeugen auf das Gelände des AKHs eskortiert. Auf dem Bauareal trifft schließlich Hochpräzision auf eine kompromisslose Kontrolle, wenn die ausgelieferten Modulhäuser mit Hilfe von Kränen in die vorgefertigten Betonstrukturen eingefügt werden: Nur wenige Millimeter entscheiden darüber, wie gut das Zusammenspiel von Holz und dem von der Wiener Lieb-Dependance angerührten Beton funktioniert.

Dass es erst gar nicht zur kleinsten Abweichung kommt, erfordert eine produktionsseitige und logistische Meisterleistung. „Insbesondere die Bearbeitung der Module auf Basis eines eigens entwickelten Seriensystems ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer hochpräzisen Fertigung. Jedes Modul bleibt dabei individuell und wird maßgeschneidert für seine spezifische Position vorbereitet. Dieses über Jahre aufgebaute Wissen zu diesem einzigartigen Systemablauf zu verdichten, ermöglicht diese flexible Produktion“, erklärt Lieb-Projektleiter Helmut Bauer.

Auf den Kopf gestellte Vorfertigung

Die Komplexität wurde durch eine auf den Kopf gestellte Vorfertigung abermals erhöht: „Das Modul, das als erstes auf der Baustelle eingesetzt wird, ist das letzte, das in der Produktion fertiggestellt wurde. Es erfordert eine exakte Planung und Logistik, um die Module in der richtigen Reihenfolge zu transportieren und vor Ort zu verheben. Diese komplexe Koordination ist entscheidend, um den reibungslosen Ablauf sicherzustellen“, erklärt Bauer.

Einzigartig in Österreich

Gasser, geschäftsführender Gesellschafter von Lieb, hält fest: „Ich kenne kein Projekt in Österreich, das vergleichbar ist. Wir konnten unser umfassendes Know-how in den vergangenen Monaten weiter ausbauen. In diesem Prozess sind wir als Team zusammengewachsen.“ Enzensberger-Gasser hebt „die Zusammenarbeit vieler verschiedener Beteiligter aus den unterschiedlichsten Bereichen und Konstellationen“ hervor: „Von der Produktion über die Logistik bis hin zu den technischen Ressourcen. Diese Komplexität zu managen und alle Kräfte zu bündeln, war ein wesentlicher Schlüssel für den bisherigen Erfolg.“ Über 70 Lieb-Fachkräfte – Zimmerer, Hochbauer, Fliesenleger, Elektrotechniker, Trockenbauer und Bautischler – waren zu Höchstzeiten in Trofaiach bzw. Wien im Einsatz. Schon bald dürfen sich die Mitarbeitenden vorerst neuen Lieb-Projekten widmen: Zwar wird aktuell das letzte Modul in Wien positioniert, neue Interessenten für die noch junge Bauform stünden allerdings bereits in der „Pipeline“, erklärt man bei Lieb.

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