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Verkehrsfreigabe für den ersten Abschnitt der S 7

Mit einem großen Fest wurde der erste Abschnitt der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße am 22. März feierlich eröffnet. Seit Dezember 2017 arbeitet die Asfinag an der Errichtung dieser so wichtigen Verbindung von der Oststeiermark bis Dobersdorf im Burgenland, bis Sommer 2025 wird die S 7 dann bis an die ungarische Grenze bei Heiligenkreuz führen.

Der erste knapp 15 Kilometer lange Abschnitt der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße beginnt beim Knoten Riegersdorf nördlich von Ilz, der die S 7 mit der A 2 Südautobahn verknüpft, und beinhaltet auch zwei Tunnel: die einen Kilometer lange Unterflurtrasse Speltenbach sowie das Herzstück des ersten Abschnittes, den fast drei Kilometer langen Tunnel Rudersdorf.

Die S 7 ist in mehrfacher Hinsicht ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Zahlreiche Bauwerke wurden in einer besonders umweltschonenden Bauweise errichtet, Lärmschutzwände werden künftig als solche nicht erkennbar sein, weil sie begrünt werden und entlang der knapp 29 Kilometer langen Trasse hat die Asfinag Ausgleichsmaßnahmen im Ausmaß von etwa 480 Hektar realisiert. Das ist mehr als das Sechsfache der gesamten Fläche, welche durch die S 7 selbst versiegelt wird. Die Ausgleichsflächen werden bis zum Ende der Lebensdauer der Schnellstraße von der Asfinag betreut und bleiben somit der Natur erhalten!

Für die Bevölkerung der Gemeinden von Großwilfersdorf bis Heiligenkreuz bringt die S 7 die lange erwartete Entlastung vom Durchzugsverkehr, insbesondere vom Schwerverkehr, der künftig nicht mehr durch die Wohnorte fährt. Allein für Großwilfersdorf bedeutet die Verlagerung des Verkehrs auf die Schnellstraße eine Reduktion von 22.000 auf laut Prognose künftig nur noch 6.000 Fahrzeuge pro Tag.

Auch hinsichtlich Verkehrssicherheit bedeutet eine hochrangige Straße eine klare Verbesserung. Zudem entsprechen alle Anlagen der S 7 dem höchsten technischen Standard, Unterflurtrasse und Tunnel sind mit Pannenbuchten, Fluchtwegen, Videoüberwachung und Sensorik ausgestattet. Der Tunnel Rudersdorf verfügt auch über das akustische Tunnelmonitoring AKUT, mit dem untypische Geräusche schneller erkannt werden und im Notfall die Alarmierung der Rettungskräfte deutlich rascher erfolgen kann.

Von der Baustraße bis zum Grenzübergang

Die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße ist in zwei große Abschnitte und insgesamt in zehn Baulose aufgeteilt. Den ersten wesentlichen Schritt startete die Asfinag im Dezember 2017 mit der Errichtung der Baustraße. Diese führt vom Knoten Riegersdorf parallel entlang der S 7-Trasse und diente dazu, den Baustellenverkehr großteils von öffentlichen Straßen fernzuhalten. Dadurch konnte die Belastung der Bevölkerung durch Baustellen-Fahrzeuge auf ein Minimum beschränkt werden.

Der Knoten Riegersdorf wurde als erstes in Angriff genommen, um die Zufahrt zur Baustelle auch von der A 2 Südautobahn zu ermöglichen. Der Knoten bindet die A 2 an die S 7 an und ist somit eine Vollanschlussstelle.

Im Anschluss daran wurden mehrere kleine Brücken sowie Freilandflächen im Bereich Großwilfersdorf errichtet. Der Baustart für das Baulos 2 war im November 2020, die Fertigstellung erfolgte Ende 2023.

Unmittelbar danach taucht die neue S 7 in der Unterflurtrasse Speltenbach ab. Diese Unterflurtrasse ist etwa einen Kilometer lang und dient zugleich als Lärmschutz für die Anrainerinnen und Anrainer. Der Baustart erfolgte im April 2021. Zu diesem 72-Millionen-Baulos gehören auch das Betriebsgebäude, zwei Kleinbrücken sowie sechs Gewässerschutzanlagen.

Das Baulos „Erd- und Brückenbau Lafnitztal und Wanne Rudersdorf West“ umfasst mehrere unterschiedliche Bauwerke, darunter vor allem Lärmschutzdämme bei Fürstenfeld, die beiden Anschlussstellen Fürstenfeld und Rudersdorf, mehrere Brücken über Landesstraßen und die ÖBB-Strecke sowie die sechs Meter tiefer gelegene Wanne, die unter der B57a bis zum Tunnel Rudersdorf durchführt. Der Baubeginn erfolgte im Mai 2020.

Die Klappbrücken über die Lafnitz und den Lahnbach sind ein Pilotprojekt, das die Asfinag gemeinsam mit der TU Wien durchgeführt hat. Das innovative Bauverfahren – die Brücken werden dabei wie ein umgedrehter Regenschirm aufgeklappt – ist besonders umweltschonend. Acht Klappvorgänge wurden benötigt, die Fertigstellung erfolgte bereits Ende 2021.

Der Tunnel Rudersdorf mit der Wanne Rudersdorf Ost beschließt den Abschnitt West, er ist das Herzstück der neuen S 7. Der Tunnel wurde auf etwa 1,1 Kilometer Länge in offener und knapp zwei Kilometer in bergmännischer Bauweise errichtet. Der Vortrieb war aufgrund des lockeren Materials besonders herausfordernd. Der Tunnel bedeutet eine Investition von etwa 175 Millionen Euro.

Zwischen Dobersdorf und dem Limbachtal entstanden seit Sommer 2020 die ersten Bauwerke des Abschnitts Ost. Drei Brücken mit 180 bis 290 Meter Länge wurden bis Juli 2023 errichtet, alle drei im so genannten Taktschiebeverfahren. Das Verfahren – die Brückenabschnitte werden vor Ort betoniert und dann eingeschoben – garantierte kurze Transportwege und somit eine geringe Verkehrsbelastung während der Bauzeit.

Zwischen Eltendorf und Königsdorf wurde eine knapp 700 Meter lange Unterflurtrasse errichtet, nach dem Südportal entstand eine Anschlussstelle, welche die Region voll an die S 7 anbindet.

Im Frühjahr 2022 starteten schließlich die Bauarbeiten am größten Bereich des Abschnitts Ost. Bis Mitte 2025 werden die Freilandbereiche zwischen Tunnel Rudersdorf und Heiligenkreuz, mehrere kleine Brücken, die Anschlussstelle Heiligenkreuz, zwei Wildquerungen und zwei Rastplätze an der Grenze errichtet.

Der erste Tunnel im Burgenland

Der Tunnel Rudersdorf ist so etwas wie das Herzstück des Westabschnittes der S 7. Er wurde auf etwa 1,1 Kilometer Länge in offener Bauweise errichtet. Das heißt, zuerst erfolgte der Erdaushub, danach wurden die Tunnelröhren gebaut. Etwa 1,9 Kilometer des Tunnels wurden in klassischer bergmännischer Bauweise mittels Baggervortrieb errichtet. Der Ausbruch stellte eine besondere Herausforderung dar, weil in diesem Gebiet vorwiegend Lockergestein anzufinden ist, also Tone, Sand, teilweise Kies.

Der Tunnel Rudersdorf ist so wie alle Tunnel der Asfinag mit den besten Sicherheitsausstattungen (von Video über alles an Sensorik wie Brand, Trübsicht) versehen, auch mit dem akustischen Warnsystem AKUT.

Wesentliche Daten des neuen Tunnels:
•          Elf Fluchtwege, zwei davon mit Einsatzfahrzeugen befahrbar
•          Tunnelausbruch 400.000 Kubikmeter
•          Material-Abtrag bei offener Bauweise und Wanne Ost 1 Million Kubikmeter
•          Beton 235.000 Kubikmeter
•          Bewehrung 12.900 Tonnen Stahl
Die Gesamtinvestition für die S 7 beträgt rund 900 Millionen Euro, etwa zwei Drittel davon entfallen auf den Abschnitt West.

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